Kapitalanlageergebnis | |||||||
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in Mio. EUR | 2019 | 2018 | |||||
1.1. – 31.3. | 1.4. – 30.6. | +/- Vorjahr |
1.1. – 30.6. | +/– Vorjahr |
1.4. – 30.6. | 1.1. – 30.6. | |
Ordentliche Kapitalanlageerträge1 |
323,2 | 371,3 | +17,2 % | 694,5 | +9,8 % | 316,7 | 632,5 |
Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen |
3,1 | 4,4 | 7,5 | 0,5 | 1,8 | ||
Realisierte Gewinne / Verluste | 22,3 | 105,2 | 127,5 | +138,8 % | 4,5 | 53,4 | |
Abschreibungen2 | 17,4 | 24,1 | +140,0 % | 41,5 | +97,0 % | 10,0 | 21,1 |
Veränderung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten3 |
27,4 | 16,4 | +21,2 % | 43,7 | +123,6 % | 13,5 | 19,6 |
Kapitalanlageaufwendungen | 30,3 | 29,6 | +5,3 % | 59,9 | +6,4 % | 28,2 | 56,3 |
Nettoerträge aus selbstverwalteten Kapitalanlagen |
328,3 | 443,5 | +49,3 % | 771,8 | +22,5 % | 297,0 | 629,8 |
Depotzinserträge und -aufwendungen |
70,6 | 23,2 | -57,8 % | 93,8 | -17,5 % | 55,1 | 113,8 |
Kapitalanlageergebnis | 398,9 | 466,7 | +32,5 % | 865,6 | +16,4 % | 352,1 | 743,6 |
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Das Kapitalanlageumfeld zeigte sich im ersten Halbjahr 2019 angesichts der weiterhin zahlreichen geo- und wirtschaftspolitischen Themen weiterhin unruhig und auf der Suche nach Orientierung. Gerade an den für uns wichtigen Märkten für festverzinsliche Wertpapiere fand zwar zwischenzeitlich eine Nivellierung der zum Ende des Vorjahres zu beobachtenden Nervosität durch deutliche Rückgänge bei den Risikoaufschlägen auf Unternehmensanleihen statt, ab Mitte des ersten Halbjahrs stiegen die Risikoaufschläge aber wieder.
Sowohl bei Papieren in Euro als auch in US-Dollar und Britischem Pfund waren vor allem in längeren Laufzeiten teils sehr deutliche Rückgänge der Zinsen zu beobachten. Im Euro-Bereich sind in ausgeweitetem Maße bis über den Zehnjahrespunkt hinaus negative Renditen zu verzeichnen. Aus der Politik gesendete Signale der Unsicherheit und Hinweise auf sich abschwächende Fundamentaldaten führten zu einer insgesamt höheren Volatilität an den Märkten.
Die angespannte geopolitische Lage und sich ausweitende Handelskonflikte spiegelten sich zuletzt in deutlich gestiegenen Gold- und Ölpreisen wider. Auch das verhaltene Agieren der Zentralbanken zeigt die trotz der positiven Aktienmärkte noch immer fehlende Stabilität der Märkte auf. Obwohl sich die US-Wirtschaft noch immer solide zeigt, vollzog die amerikanische Zentralbank Fed überraschend eine deutliche Kehrtwende von ihrer bisherigen restriktiven Politik hin zu einem eher expansiven Agieren. Die trotz der bereits langen Gewöhnungsphase noch immer überraschende Unordnung im Prozess um den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union bot hier auch keine Unterstützung.
Durch die im Vergleich zum Vorjahresende gefallenen Zinsen und rückläufigen Risikoaufschläge erhöhten sich die unrealisierten Gewinne unserer festverzinslichen Wertpapiere zum 30. Juni 2019 deutlich auf 1.612,0 Mio. EUR (31. Dezember 2018: 318,1 Mio. EUR). Der Bestand unserer selbstverwalteten Kapitalanlagen stieg auch dank des weiterhin sehr positiven operativen Cashflows auf 44,8 Mrd. EUR an (42,2 Mrd. EUR). Die Allokation unserer Kapitalanlagen auf die einzelnen Wertpapierklassen haben wir im ersten Halbjahr kaum verändert. Als ergänzendes Instrument zur Liquiditätsteuerung gehen wir seit diesem Berichtszeitraum zeitlich begrenzte Repurchase Agreements (Repo-Geschäfte) ein. Die dabei ausgetauschten Bestände werden vollständig besichert. Die modifizierte Duration des Portefeuilles unserer festverzinslichen Wertpapiere hat sich mit 5,2 (4,8) im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht.
Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinserträge lagen zum 30. Juni 2019 mit 694,5 Mio. EUR deutlich über dem Niveau der Vergleichsperiode (632,5 Mio. EUR). Gerade vor dem Hintergrund des weiterhin niedrigen Zinsniveaus ist sehr erfreulich, dass wir die ordentlichen Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren im Vergleich zum Vorjahr merklich steigern und erneut durch ebenfalls gestiegene Erträge aus Immobilien und hohe Erträge aus privatem Beteiligungskapital ergänzen konnten. Das Depotzinsergebnis ging auf 93,8 Mio. EUR (113,8 Mio. EUR) zurück.
Abschreibungen waren insgesamt in Höhe von 41,5 Mio. EUR (21,1 Mio. EUR) vorzunehmen. Davon entfielen 17,3 Mio. EUR (4,5 Mio. EUR) auf den Bereich der alternativen Kapitalanlagen. Festverzinsliche Wertpapiere waren lediglich in Höhe von 3,8 Mio. EUR (0,0 Mio. EUR) abzuschreiben. Die planmäßigen Abschreibungen auf direkt gehaltene Immobilien haben sich leicht auf 18,5 Mio. EUR (16,6 Mio. EUR) erhöht, was unser weiter gestiegenes Engagement in diesem Bereich widerspiegelt. Den Abschreibungen standen keine Zuschreibungen (0,0 Mio. EUR) gegenüber.
Das saldierte Ergebnis aus dem Verkauf von Kapitalanlagen betrug 127,5 Mio. EUR (53,4 Mio. EUR) und ist überwiegend auf die Auflösung stiller Reserven aus der Anteilsumstrukturierung bei Viridium zurückzuführen.
Für das Kreditrisiko spezieller Lebensrückversicherungsverträge (ModCo), bei denen Wertpapierdepots von Zedenten in unserem Namen gehalten werden, bilanzieren wir ein Derivat, aus dessen Wertentwicklung sich im Berichtszeitraum erfolgswirksame unrealisierte Gewinne in Höhe von 8,9 Mio. EUR (-5,9 Mio. EUR) ergeben haben. Wirtschaftlich gehen wir bei dieser Position von einer neutralen Entwicklung aus, sodass die Volatilität, zu der es in einzelnen Quartalen kommen kann, nichts über den eigentlichen Geschäftsverlauf aussagt. Insgesamt beliefen sich die unrealisierten Gewinne unserer erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Bestände auf 43,7 Mio. EUR (19,6 Mio. EUR).
Durch deutlich gestiegene ordentliche Erträge aus festverzinslichen
Wertpapieren und ein höheres Realisierungsergebnis
sowie sehr gute Erträge aus Immobilien und privatem
Beteiligungskapital konnten wir trotz rückläufiger Erträge
aus Depotforderungen mit 865,6 Mio. EUR (743,6 Mio. EUR)
ein sehr erfreuliches Kapitalanlageergebnis erzielen. Auf die
selbstverwalteten Kapitalanlagen entfielen dabei 771,8 Mio. EUR
(629,8 Mio. EUR), woraus sich eine annualisierte Durchschnittsrendite
(exklusive der Effekte aus ModCo) von 3,5 %
ergibt. Selbst ohne den Einmaleffekt der Realisierungserträge
aus der Viridium-Beteiligung lag die Rendite bei 3,0 %.
Damit sind wir auf einem sehr guten Weg zu unserer für das
Gesamtjahr erwarteten Zielmarke von mindestens 2,8 %.