Kennzahlen zur Schaden-Rückversicherung | |||||||
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in Mio. EUR | 2019 | 2018 | |||||
1.1. – 31.3. | 1.4. – 30.6. |
+/– Vorjahr |
1.1. – 30.6. | +/– Vorjahr |
1.4. – 30.6. | 1.1. – 30.6. | |
Gebuchte Bruttoprämie | 4.394,5 | 3.453,0 | +19,5 % | 7.847,5 | +21,3 % | 2.888,4 | 6.467,1 |
Verdiente Nettoprämie | 2.930,2 | 3.033,6 | +10,3 % | 5.963,8 | +15,2 % | 2.750,0 | 5.174,8 |
Versicherungstechnisches Ergebnis1 | 124,8 | 71,1 | -41,4 % | 195,9 | -11,3 % | 121,3 | 220,9 |
Kapitalanlageergebnis | 235,6 | 262,9 | +11,9 % | 498,5 | -0,9 % | 235,0 | 503,0 |
Operatives Ergebnis (EBIT) | 334,4 | 322,4 | -7,8 % | 656,9 | -4,6 % | 349,9 | 688,8 |
Konzernergebnis | 219,0 | 212,3 | +6,4 % | 431,3 | -0,7 % | 199,6 | 434,4 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,82 | 1,76 | +6,4 % | 3,58 | -0,7 % | 1,66 | 3,60 |
EBIT-Marge2 | 11,4 % | 10,6 % | 11,0 % | 12,7 % | 13,3 % | ||
Kombinierte Schaden- / Kostenquote1 | 95,7 % | 97,7 % | 96,7 % | 95,6 % | 95,7 % | ||
Selbstbehalt | 91,9 % | 90,9 % | 91,5 % | 91,3 % | 91,4 % | ||
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Die globalen Schaden-Rückversicherungsmärkte prägen weiterhin ein intensiver Wettbewerb und ein Angebot für Rückversicherungsdeckungen, das die Nachfrage übersteigt. Insbesondere bei Naturkatastrophendeckungen sorgen Kapazitäten aus dem Markt für die Verbriefung von Versicherungsrisiken (Insurance-Linked Securities, ILS) für anhaltenden Druck auf Preise und Konditionen.
Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen verliefen die Vertragserneuerungsrunden des ersten Halbjahres für die Hannover Rück zufriedenstellend und lassen uns optimistisch auf das Gesamtjahr blicken. Anders als noch vor einem Jahr agierten die alternativen Kapitalgeber für den Transfer von Versicherungsrisiken in den Kapitalmarkt bei den Erneuerungsverhandlungen im Jahresverlauf verhaltener. Die Rückversicherungspreise blieben insgesamt risikoadäquat, wobei wir leicht verbesserte Konditionen erzielen konnten. Als einer der weltweit führenden Rückversicherer profitierten wir weiterhin von unserer sehr guten Finanzstärke sowie von einer Belebung der Nachfrage seitens der Erstversicherer. Attraktive Möglichkeiten, das Portefeuille auszubauen, boten sich etwa in Asien, Nordamerika und Deutschland.
Nach der erfolgreichen Vertragserneuerung in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Januar 2019 verlief auch die Vertragserneuerung zum 1. April für die Hannover Rück positiv. Zu diesem Zeitpunkt wird traditionell das Geschäft in Japan erneuert und es stehen in geringerem Umfang Vertragsverlängerungen für Australien, Neuseeland, die asiatischen Märkte sowie Nordamerika an. In Japan zeigten sich die Raten infolge der zurückliegenden Naturkatastrophenschäden merklich verbessert und wir konnten unsere Prämieneinnahmen steigern. Auch im indischen Markt sind unsere Prämieneinnahmen deutlich gestiegen. Die Erneuerung eines Teils unseres Nordamerikageschäftes verlief für uns in Fortsetzung des Trends aus den Erneuerungen zum 1. Januar sehr zufriedenstellend. Im Katastrophengeschäft verfestigten sich die Preise im Allgemeinen, bei schadenbelasteten Programmen waren Steigerungen im zweistelligen Prozentbereich möglich. Das gesamte Prämienvolumen aus der Vertragserneuerungsrunde zum 1. April 2019 erhöhte sich um 7 %.
Die gebuchte Bruttoprämie für unser Gesamtportefeuille in der Schaden-Rückversicherung erhöhte sich zum 30. Juni 2019 um 21,3 % auf 7,8 Mrd. EUR (Vorjahr: 6,5 Mrd. EUR). Hier schlug sich erneut der anhaltende Bedarfsanstieg bei solvenzentlastenden Rückversicherungslösungen sowie bei traditionellen Rückversicherungsdeckungen nieder. Bei konstanten Währungskursen hätte der Anstieg der gebuchten Bruttoprämie in der Schaden-Rückversicherung 18,4 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode mit 91,5 % (91,4 %) nur marginal. Die verdiente Nettoprämie stieg um 15,2 % auf 6,0 Mrd. EUR (5,2 Mrd. EUR) und auf währungskursbereinigter Basis um 13,0 %.
Die Netto-Großschadenbelastung zum 30. Juni 2019 lag mit 140,5 Mio. EUR (93,3 Mio. EUR) über dem Wert der Vergleichsperiode. Zu den größten Schäden des ersten Halbjahres zählte die Explosion in einer Raffinerie in Philadelphia im Juni mit einer geschätzten Nettobeteiligung der Hannover Rück von 45,7 Mio. EUR, die Überschwemmungen in Queensland, Australien Ende Januar mit 25,9 Mio. EUR sowie der Absturz einer Boeing 737 MAX von Ethiopian Airlines im März mit 24,7 Mio. EUR. In Summe lag die Großschadenbelastung deutlich unter unserem Erwartungswert von 370 Mio. EUR für das erste Halbjahr. Unter Großschäden summieren wir Katastrophen, für die wir mehr als 10 Mio. EUR an Brutto-Schadenzahlungen erwarten.
Neben den Großschäden des laufenden Jahres erhielten wir im Verlauf des ersten Halbjahres zudem Schadennachmeldungen unserer Kunden für den Taifun „Jebi“ in Japan aus dem vergangenen Jahr in Höhe von 106 Mio. EUR netto. Dank unserer Retrozessionsprogramme sind wir künftig weitestgehend abgesichert, sollten sich weitere Nachreservierungen aus diesem Schaden ergeben. Trotz der deutlich negativen Abwicklung einzelner Vorjahresschäden verlief die Abwicklung unserer Schadenreserven der Vorjahre insgesamt positiv.
Das versicherungstechnische Ergebnis inklusive Depotzinsen für die gesamte Schaden-Rückversicherung verschlechterte sich um 11,3 % auf 195,9 Mio. EUR (220,9 Mio. EUR). Die kombinierte Schaden-Kostenquote lag mit 96,7 % (95,7 %) leicht über dem Vorjahreswert, blieb aber im Rahmen unserer Planung hinsichtlich unseres Zieles einer Quote von maximal 97 % für das Gesamtjahr.
Das Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen für die Schaden-Rückversicherung ging um 2,3 % auf 475,6 Mio. EUR (486,7 Mio. EUR) zurück.
Das operative Ergebnis (EBIT) für das Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung fiel um 4,6 % auf 656,9 Mio. EUR (688,8 Mio. EUR). Die EBIT-Marge lag mit 11,0 % (13,3 %) weiter über unserem Zielwert von mindestens 10 %. Der Beitrag der Schaden-Rückversicherung zum Konzernergebnis blieb mit 431,3 Mio. EUR (434,4 Mio. EUR) nahezu stabil.